Drei Engel auf dem Jakobsweg. Meine Auszeit zwischen Himmel und Erde
- omarte

- vor 2 Tagen
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Aktualisiert: vor 12 Stunden
Man sagt, der Jakobsweg schenkt jedem Pilger genau das, was er braucht - doch oft fordert er zuvor mehr von einem, als man erwartet. Meine 9 Wochen auf dem Weg waren geprägt von wundervollen Momenten, tiefen und auch vielen oberflächlichen Begegnungen, innerem Wachstum, aber auch von Müdigkeit, Schmerzen, Entbehrungen und Augenblicken voller Verzweiflung.
Und gerade in diesen schweren Stunden traten drei Menschen in mein Leben, die wie stille Wegweiser wirkten. Drei Engel, könnte man sagen - zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Ihre Wärme, ihre Worte und Handlungen machten meinen Jakobsweg zu einer Pilgerreise voller Wunder.
Der Camino ist für mich längst ein Lebensweg. Er ist zu einer Haltung geworden, einem inneren Kompass, der mich leitet. Prinzipien wie Achtsamkeit, Mitgefühl, Einfachheit, Vertrauen und das Wissen, das jeder Schritt seine Bedeutung hat, begleiten mich in allem, was ich mache.
Ich lebe und arbeite nach diesen Werten. Der Jakobsweg hat mich u.a. gelehrt, dass echte Verbindung dort entsteht, wo wir uns einander zuwenden: mit offenen Augen, offenen Herzen und der Bereitschaft, für andere da zu sein, wenn sie es am meisten brauchen.
Diese innere Haltung wirkt auch in Bereiche, die weit über meinen persönlichen Weg hinausreichen. Sie zeigt sich im Mitgefühl für Menschen in Not, in der Verantwortung füreinander und besonders in der Sehnsucht nach Frieden und Schutz für die Schwächsten - auch für die Kinder in Gaza, deren Leid uns mahnt, Menschlichkeit niemals selektiv zu leben. Der Weg hat mich gelehrt, dass Mitgefühl keine Grenzen kennt und dass jeder kleine Beitrag, jede Geste der Güte, ein Licht sein kann in einer Welt, die oft dunkel erscheint.
So wandere ich weiter - nicht mehr auf den einfachen Wegen zwischen den spanischen Dörfern, an Hauptstraßen vorbei, über die Pyrenäen oder durch die weite Meseta. Stattdessen gehe ich nun durch das Leben selbst - mit derselben Demut, demselben Vertrauen und dem Bewusstsein, dass wir alle einander Wegweiser sein können. Manchmal Engel. Manchmal Pilger, stets Menschen, die versuchen, mit ein paar lichten Momenten die Welt ein kleines Stück zu tragen.
























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